Corona Pandemie - Die Ferienzeit nutzen!

Wir befinden uns im Jahr 2 seit Beginn der Pandemie. Die Ferien werden diese Woche beginnen und typisch für den Sommer ist der Rückgang der Infektionszahlen. Dennoch, ein Ende der Pandemie ist nicht in Sicht und in nächster Zeit auch nicht zu erwarten. Im Gegensatz zum letzten Jahr ist immerhin fast die Hälfte der Bevölkerung vollständig geimpft. Und was haben wir gelernt? Wird die Zeit sinnvoll genutzt?

Am wichtigsten ist derzeit, die Schulen und Kindertagesstätten für den Präsenzunterricht bzw. "Real-Anwesenheit" herzurichten. Es erscheint mir wichtig, die Ferienzeit jetzt dafür zu nutzen, die Schulen und Räumlichkeiten mit geeigneten Lüftungsmöglichkeiten auszurüsten, um so die 6 Wochen Schulferien effektiv und zugleich sinnvoll zu nutzen. Zeit um alle hierfür notwendigen Arbeiten zu organisieren gab es genug. Die Erfahrung aus fast 2 Jahren Pandemie ist Rechtfertigung genug. Wer nicht mit einer weiteren Welle rechnet, ist entweder naiv oder realitätsfern. Dazu kommt, dass für Kinder noch kein Impfstoff zugelassen ist und zudem einige Experten auf dem Gebiet von Pandemie und Virologie vorsichtig bis skeptisch betrachten, auch Kinder unter 12 Jahren zu impfen. Es sind inzwischen genügend kostengünstige und schnell beschaffbare Systeme am Markt oder eigeninitiativ realisierbar bar, so auch beim vom Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz zusammen mit der IGS Mainz-Bretzenheim entwickelten Luftabzug-System, das ebendort zum Einbau kam [1].
Dieses System hat den attraktiven Vorteil, dass es sich mit einfachen Mitteln im Eigenbau bauen und installieren lässt.
Möglich wäre alternativ auch der Einsatz von Lüftungsanlagen mit UV-C-Licht, das Virustötend wirkt. Der Wirkungsgrad einer solchen Anlage hängt von der Bestrahlungsdauer der gefilterten Luft ab. Eine gute Abschirmung der für Haut und Augen schädlichen UV-C-Strahlung muss dann sichergestellt sein.

Sind solche Arbeiten bundesweit in Auftrag gegeben?

Die hygienische Ausstattung von Schulen, Kindertagesstätten und in Bussen des Schülertransports bedarf auch einer Anpassung an die auf den Erfahrungen basierenden Notwendigkeiten. Desinfektionsmittelspender, bessere Reinigungsmöglichkeiten für Handgriffe und Haltestangen in Fahrzeugen des Öffentlichen Nahverkehrs, auch hier werden bessere Belüftungsmöglichkeiten mit virusabtötenden Filtern gebraucht.

Stattdessen wird z.B. in Braunschweig über breitere Fahrzeuge mit mehr Sitzplatzkapazität nachgedacht und sogar die Vorbereitung von deren Beschaffung beschlossen [2]. Hat hier denn niemand die derzeitige Realität wahrgenommen? Leben einige Politiker noch in einer "Vor-Pandemie-Realität"?
Es muss von einer unbestimmten Dauer der Pandemie mit ständig neuen Varianten ausgegangen werden. Deswegen brauchen neu zu beschaffende Fahrzeuge von der Innenraumgestaltung pandemiesichere und klimawandelresistente, leistungsfähigere Belüftungsanlagen. Wenn mehr Innenraum ermöglicht wird, dann um größere Abstände zu gewährleisten. Besser wäre noch, durch einen 50%-Anteil Klappsitze oder leicht demontierbare Sitze im Pandemiefall automatisch die erforderlichen  Abstände zu bekommen. Auch hier gilt es, vorausschauend zu planen. Ein "nachhaltiges Planen vor sich-ändernden Voraussetzungen" ist hier gefragt. 

Quellen / Zitate:
[1]  Lüftungskonzept für Schulen vom Max-Planck-Institut für Chemie und der IGS Mainz-Bretzenheim
[2]  Beschluss des Rates der Stadt Braunschweig vom 13.07.2021, Tagesordnungspunkt Ö24