Gesundung des Gesundheitssystems

Die zurückliegende teilweise Privatisierung des Gesundheitssystems hat durch seine  Profitorientierung und dem hieraus resultierenden Kostensenkungsdruck vor allem zu zwei Dingen geführt:

1. Zu einer Verschlechterung der Gesundheitsversorgung in der Fläche.

2. Zu schlechterer Entlohnung der im Gesundheitswesen beschäftigten Menschen.

Nun hat die derzeit stark abklingende COVID-19-Pandemie in ihrer Hochphase gezeigt, dass durch eine am derzeitigen Bedarf orientierte Anzahl von Intensiv-Betten zwar noch vorhanden war, dass aber an vielen Kliniken nicht genug medizinisches Personal vorhanden war. Dieses Defizit lässt sich auch nicht schnell beseitigen, da die physischen und psychischen Anforderungen in keinem Verhältnis stehen zur Entlohnung, vor allem an privaten Kliniken. Gleiches gilt für die Menschen im Pflegedienst und der Altenpflege.

In der Altenpflege kommen noch eine hohe körperliche Belastung und geringe vorgesehene Behandlungszeiten pro Pflegepatient hinzu. Das Patientenwohl scheint bei dieser Entwicklung in den Hintergrund zu geraten.

Perspektive:
Durch zwei Säulen möchte ich das Gesundheitssystem verbessern. 

Die Schwerpunktlegung auf ein staatliches Gesundheitssystem bewirkt eine Abkehr von einer Reduzierung von Kliniken in der Fläche. Eine zusätzliche Spezialisierung von Kliniken zu Fach- und Spezialkliniken steht dem nicht entgegen, eine Verbesserung von fachmedizinischer Versorgung ist dadurch zu bewirken. Wichtig aber ist die Gewährleistung einer allgemeinmedizinische Versorgung in der Fläche unter dem Motto "kurze Wege in die Klinik" bei Notfall und Allgemeinversorgung.

Die zweite Säule kommt als Nebeneffekt der bereits beschriebenen Sozialreform zur Geltung. Durch Einführung des Grundeinkommens bleibt bei der Entlohnung des Personal in Medizin und Pflege genügend Volumen aus dem Gesundheits- und Pflegeetat zu Verbesserung der tariflichen Einkommen und zu einer Aufstockung der Zahl der Mitarbeiter. Die damit verbundene Entlastung der Arbeit führt sowohl zu einer Erhöhung der Qualität in Medizin und Pflege als auch zu einer Entlastung des Personals.

Durch Entlastung von Existenzängsten von Mitarbeitern in Medizin und Pflege, z. B. nach berufsbedingten Ausscheiden aus dem aktiven Pflegedienst, ist eine freiwillige und besser als heute bezahlte Arbeit in tätigkeitsnahen Bereichen möglich, die zusätzlich die Qualität im Gesundheitssektor verbessert und finanzierbar ist.

Gleiches wie beschrieben gilt auch für den Bereich der Altenpflege, auch hier werden durch das Grundeinkommen Existenzängste genommen , höhere Lohntarife möglich und eine weniger körperliche fordernde Tätigkeit im Umfeld von Altenpflege möglich, selbstverständlich auf freiwilliger Basis. 

Neben der qualitativen Verbesserung in Medizin, Pflege und Altenpflege wird auch der Zusammmenhalt der Gesellschaft insgesamt gefördert werden.

Ein Kostenbewußtsein ist grundsätzlich auch weiter notwendig, aber das Patientenwohl und das Wohl der Beschäftigten steht nunmehr im Vordergrund.