Olympische Idee - die fundamentalen Prinzipien und deren Verwirklichung - kritische Anmerkungen
Weder die Staatsführung der USA noch weiterer Staaten westlicher Demokratien sprechen es offen und direkt an. Auch von der Bundesregierung gibt es keine offizielle Stellungnahme. Wenn, gibt es "private" Begründungen von Ministern bezüglich Reiseabsagen zu den Olympischen Spielen, jedoch keine politische Begründung, z.B. bezüglich Menschenrechtsverletzungen.
Es spricht für eine zu geringe ethisch-moralische Bedeutung von Menschenrechten bei der Bundesregierung und weiterer Regierungen westlicher Industrienationen, wenn anscheinend Wirtschaftsbeziehungen höher gewertet werden als die Einhaltung von Menschenrechten. Ansonsten wäre nicht verständlich, warum es keinerlei Kritik über die Nichteinhaltung von Menschenrechten in dem die Olympischen Spiele veranstaltenden Land gibt.
Und das IOC fügt sich dem Bild an, denn weder der Präsident des IOC noch sonst ein Funktionär des IOC äußern sich kritisch.
Zur Erläuterung muss zunächst die Olympische Idee erläutert werden:
Was sind die ursprünglichen Ideale und Prinzipien der Olympischen Idee?
"Die fundamentalen Prinzipien der Olympischen Idee" [1]
zeigen auf: {auszugsweise}
2. Der Olympismus ist eine Sicht des Lebens, die in ausgewogener Ganzheit körperliche, willensmäßige und geistige Fähigkeiten miteinander vereint und überhöht.
Indem er den Sport mit Kultur und Erziehung verbindet, ist der Olympismus darauf gerichtet,
eine Lebensweise herbeizuführen, die auf die Freude am körperlichen Einsatz, auf den
erzieherischen Wert des guten Beispiels und auf die Achtung fundamentaler und universell
gültiger ethischer Prinzipien gegründet ist.
3. Ziel des Olympismus ist es, den Sport überall harmonischen Entwicklung des Menschen dienstbar zu machen, um so der Schaffung einer friedliebenden Gesellschaft förderlich zu sein, die sich der Bewahrung der Menschenwürde verpflichtet fühlt. Zu diesem Zweck beteiligt sich die olympische Bewegung, allein oder in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen und im Rahmen ihrer Möglichkeiten, an Aktionen zur Förderung des Friedens.
6. Die olympische Bewegung setzt sich zum Ziel, einen Beitrag zum Aufbau einer
friedlichen und besseren Welt zu leisten, indem sie die Jugend mit Hilfe des Sports erzieht, eines Sports, der, auf jede Form der Diskriminierung verzichtend und in olympischem Geiste ausgeübt, gegenseitiges Verstehen, den Geist der Freundschaft, Solidarität und Fairplay erfordert.
Und welche aktuellen Aspekte gibt es noch?
Es besteht ein erhöhtes Ansteckungsrisiko für Athleten und deren Teams durch die aktuell, auch in Peking und im Umfeld der Olympia-Veranstaltung steigenden COVID-19-Fallzahlen. Darüber hinaus besteht aus meiner Sicht auch die Möglichkeit der Entstehung neuer Varianten und deren zeitnaher Verbreitung in alle Welt bei den Rückreisen. Aus pandemischer Sicht ist die Durchführung einer solchen Großveranstaltung in internationalem Rahmen wie der Olympischen Spiele zum jetzigen Zeitpunkt nicht verantwortbar.
Und die Umweltaspekte spielen auch eine gewichtige Rolle und damit sind nicht An- und Abreise von Athleten und deren Teams gemeint.
So ist das Wintersportzentrum in Zhangjiakou in das Naturschutzgebiet Songshan gebaut worden. Außerdem ist unter den regionalen Bedingungen um Peking bei typischerweise hoher winterlicher Trockenheit die Produktion von Kunstschnee in wesentlich höheren Mengen als üblich notwendig. Da dieses Wasser an anderer Stelle fehlt, stellt dies für die Umwelt und Natur eine starke Beeinträchtigung dar.
Das von den Veranstaltern in Peking deklarierte Ziel "nachhaltiger Spiele" wird nicht bloß verfehlt, sondern es verkehrt sich wahrscheinlich sogar ins Gegenteil.
Auch wenn ich sonst gerne Wintersport anschaue und ich auch Olympische Spiele als Lebensziel mit langjähriger Vorbereitung von Athleten anerkenne, so kommt bei den jetzigen Olympischen Spielen bei mir keine Freude auf. Ob es am Ende mehr Medaillen oder Corona-Fälle gibt, sehe ich als die kritische Frage an. Von einem fairem Wettbewerb kann unter den aufgezeigten Bedingungen so nicht mehr die Rede sein.
Welchen Wert hätte eine gewonnene Goldmedaille, wenn die größten Favoriten und Mitbewerber wegen positiver Testergebnisse nicht am Wettbewerb haben teilnehmen können?
Welchen Wert hätten der Aspekt von Fairplay dann noch?
Wie hoch wäre der ideelle Preis der Spiele, wenn immer wieder (auch bereits in Sotschi, Pyeongchang und bei Spielen zuvor) für den Bau von Spielstätten starke Eingriffe in Umwelt und Natur vorgenommen wurden?
Haben die Olympischen Ideale unter solchen Bedingungen noch einen erkennbaren Wert?
Welchen Wert behielte die Olympische Idee noch, wenn ethisch-moralische Prinzipien (die Einhaltung der Menschenrechte) bei der Wahl des Gastgeberlandes offenbar keine Rolle mehr spielt?
Ich hoffe natürlich trotz allem das Beste für Athleten, Teams und die Veranstaltenden und wünsche allen das Beste.
zitierte Quellen:
[1] Die fundamentalen Prinzipien der Olympischen Idee auf
https://www.olympischeerziehung.de/