85 Jahre NS-Pogromnacht
Am 9. November war der 85. Jahrestag der NS-Pogrome. Die diesjährige Teilnahme war in Braunschweig geprägt von einer großen Zahl Menschen, Vertreter aller wesentlichen Gruppen der Gesellschaft.
Das Besondere in diesem Jahr ist, dass der Gedenktag im Schatten der Ereignisse in Nahost, in Palästina steht, wo durch den terroristischen Überfall der Hamas das größte und grausamste Blutbad an Menschen in Israel seit der Schoah ausgeübt worden ist. Betroffen waren Jüdinnen und Juden aus Israel und weiteren Ländern. Betroffen waren zahlreiche Kibbuze und auch ein in Nähe zu Gaza veranstaltetes Psytrance-Festival. Dieses haben nur wenige Menschen überlebt, die dabei als Geiseln verschleppt wurden. Aber es gab auch Opfer von Raketenangriffe in fast allen Teilen des Landes.
Es gab zahlreiche Solidaritätsbekundungen weltweit, so auch aus Deutschland.
Auf vielen Kundgebungen gab es Appelle, den Terror zu beenden und die Geiseln freizulassen.
Auch gab es "Friedenskundgebungen", die sich als "Pro-Palästina" bezeichneten, auf denen aber auch "Free Palestine" und "Ein islamisches Palästina vom Meer bis zum Fluss" gefordert wurden. Das bedeutet, es wurde das Existenzrecht Israels in Frage gestellt.
In Deutschland haben die Sicherheitsbehörden seit Beginn des Terrorangriffs eine deutliche Zunahme antisemitischer Straftaten registriert. Einige jüdische Eltern in Deutschland haben Angst, ihre Kinder zur Schule zu schicken und sich offen als Juden auf der Straße zu zeigen.
Es ist beschämend, dass Antisemitismus von rechts, von links, von islamischer Seite und aus der Mitte der Gesellschaft so stark wie gegenwärtig in Erscheinung getreten ist.
Dies kann niemanden gleichgültig lassen.
Dies kann nicht hingenommen werden.
Und jede Relativierung ist diesbezüglich nicht hinnehmbar.
Es muss alles getan werden, wieder zu Frieden und Toleranz zu kommen. In Deutschland darf es keine Wiederholung des dunkelsten Kapitels der Geschichte mehr geben.
Ein ganz klares und deutliches NIE WIEDER ist die einzige Losung.