"Corona" - Die Pandemie steht im Vordergrund, aber wo bleiben die notwendigen Reformen?
Derzeit wird überall über die neueste COVID-19-Variante diskutiert und über Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie, über Erleichterungen für Geimpfte und Verkürzung von Quarantäne-Zeiten zur Aufrechterhaltung der Arbeitsfähigkeit wichtiger Bereiche des öffentlichen Lebens. Dem gegenübergestellt, was wird für das Gesundheitssystem getan? Wie soll den von Schließungen Betroffenen aus Gastronomie und Handel geholfen werden?
Vorweg wünsche ich allen die Lesenden ein Gutes Neues Jahr und vor allem Gesundheit!
Und uns allen wünsche ich ein besseres, resilienteres Gesundheitssystem!
Manche wünschen sich in die Zeit vor Klimawandel, Umweltzerstörung und Pandemie zurück. Wünschen kann sich jeder alles, nur erfüllbar scheint es nicht. Also muss die Realität zur Kenntnis genommen werden. Der Klimawandel schreitet voran, das Klima muss nicht geschützt werden, der Planet hat auch Zeiten ohne Menschen erlebt. Aber wir spüren zunehmend, dass es unbequemer wird. Extremwetter, Stürme, Hitzewellen und Dürren sind bereits grundsätzlich vorhersehbar, deren genaue Zeitpunkte hingegen nicht.
Deswegen gilt jetzt dringlicher als je zuvor: Handeln bevor das Nächste passiert!
Und genau dafür brauchen wir ein besser aufgestelltes Gesundheitssystem mit mehr Ärzten, Pflegern und Mitarbeitern genauso wie eine gegen Pandemien und Katastrophen resiliente Infrastruktur. Das beginnt bei den Behörden (Gesundheitsämter, Rettungsdienste, Einsatzkräfte und Verkehrsinfrastruktur), die personell verstärkt werden müssen. Das kostet mehr Geld als bisher, aber es ist nicht die Frage, "ob dies finanzierbar ist",
sondern "ob die bisherige Finanzierung ausreicht und die Aufgaben damit geleistet werden können und vor allem wie die Finanzierung den Anforderungen angepasst werden kann".
Letztendlich sind auch Wirtschaft, Kultur und das gesamte Gemeinwesen (Staat und Gesellschaft) stark davon abhängig, wie sich in den letzten 2 Jahren gezeigt hat.
Wir brauchen Wirtschaft, Verkehr und Handel für den Erhalt unseres Lebensstandards.
Darüber hinaus brauchen wir als kulturbasierte Gesellschaft auch Künstler in Film, Medien, Theater und Kleinkunststätten, sowie Wissenschaft, Lehre und nicht zuletzt Gastronomie, Gaststätten, Hotels, Kneipen, Clubs und Tanzstätten. Hier liegen die Keimzellen unserer Gesellschaft.
Wie sollen Gastwirte, Veranstalter und deren Angestellte die Pandemiezeiten überbrücken.
Wenn durch Abwanderung in andere Branchen und Verdienstmöglichkeiten keine Mitarbeiter mehr zur Verfügung stehen, wäre offenbart, dass das Gesamtsystem versagt hat. Dies gilt es zu verhindern. Mit Absicherung durch Grundsicherung ohne Berücksichtigung von für Altersvorsorge und Krankheitsphasen angelegten Rücklagen, wäre dies möglich.
Überleben muss vor allem für Arbeitnehmer aber auch für Arbeitgeber betroffener Branchen in Würde möglich sein. Wo dies noch nicht möglich ist, muss es ermöglicht werden.
Mehr Beschäftigte im Gesundheitswesen würde auch die Arbeitsbedingungen dort verbessern, denn schon jetzt gibt es auch dort Abwanderung aus Pflege und Intensivmedizin.
Wie sollen wir so durch die Krise kommen? Wie wissen nicht, wie lange sie andauert oder wann das nächste Ereignis kommt. Es sind Entscheidungen gefragt in Berlin, kein Zögern und Zaudern!
Was tun unsere Volksvertreter? Wo sind unsere gewählten Abgeordneten?
Wo bleiben die notwendigen Reformen?
Freiheit ist eines unserer höchsten Güter, aber Freiheit bedeutet nicht,
dass jede/jeder tun könne, was möglich ist, sondern dass auch zum
Schutz und der Verteidigung unserer Freiheit, so auch gegen Katastrophen und Pandemien,
an erster Stelle die Pflicht steht, für sie und vor allem für den Nächsten einzustehen.
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