Es geht um alles - aber der Wahlkampf bleibt inhaltsleer

Die letzten Tage des Wahlkampfs in Braunschweig stehen an. Es geht um weit mehr als bei "irgendeiner" Bundestagswahl, bei der man gelassen bleiben könnte, auch wenn sie anders ausginge als erwartet.

Auf Plakaten und Podiumsveranstaltungen finden weder "Wahlkampf" noch "Debatte" oder "Diskurs" statt. 
WAS SOLL DIES SEIN?
Auf mich mutet es eher wie ein "Speed-Dating ohne wirkliches Kennenlernen" , um sich eine mögliche spätere "Beziehung", sprich Koalition nicht zu verderben.
WO BLEIBEN DIE FUNDIERTEN LÖSUNGSANSÄTZE?

DAS haben die Bürgerinnen und Bürger nicht verdient.
      Wenn ich auf dem Podium gewesen wäre, wäre es anders verlaufen.
Dazu müsste ich erst einmal eingeladen werden.
Dazu müsste mir die Gelegenheit gegeben werden.

Auch in einigen Medien wird der "Wahlkampf 2021" schon als "faktisch inhaltsleer" bezeichnet, besonders bezüglich der Aussagen auf den Plakaten. Die inhaltliche Debatte findet kaum statt.
Nicht einmal auf großen Wahlkampfveranstaltungen ist bisher auf alle Themen eingegangen worden. Nur die jeweiligen eigenen Schwerpunkt-Themen wurden berücksichtigt. 
Das mir wichtige Thema "Soziales", speziell der Hartz IV-Gesetzgebung, wird oft nur kurz angerissen oder ausgelassen. Es scheint den "drei Großen" (Parteien) nicht "so wichtig zu sein".
Und konkretes zur Transformation der Wirtschaft zur "Nachhaltigen Ökonomie" habe ich bisher auch noch nicht von Parteien vernommen.
Auf zukünftigen Groß-Veranstaltungen der Parteien erwarte ich daher nicht mehr als bisher gehört und gesehen.

Viele Gespräche mit Menschen in Braunschweig haben mir aufgezeigt, dass eine große und stark zunehmende Skepsis gegenüber den Parteien gibt. Sie ist viel größer als von mir erwartet und in 2017 wahrgenommen. Das gilt sicher für ganz Deutschland.
Ich nehme diese Skepsis und das Misstrauen ernst und höre zu und spreche mit den Menschen. Die Bürgerinnen und Bürger Braunschweigs haben ein Recht darauf angehört und ernst genommen zu werden, aber auch darauf, Zuspruch und mögliche Perspektiven mit einem "bürgerorientierten und problemgerechten Politikangebot" zu bekommen.
Die meisten Medien und Parteien scheinen dies nicht ernst genug zu nehmen.

Ich nehme für mich in Anspruch, die letzten Wahlen recht gut vorhergesehen zu haben. Bei Parteien, insbesondere denen mit starken Verlusten, und den Medien schien dagegen das Überraschungsmoment bei den letzten Wahlen groß zu sein.
Aus "Verlust der Politik an Kontakt zu den Bürgern" und "Ignorieren von Sorgen und Nöten der Bürger" entsteht ein "stetig anwachsender Vertrauensverlust der Bürger in die Politik(er) und auch ein Misstrauen gegenüber den Medien".
Zu den Ständen der Parteien kommen ohnehin überwiegend Fans, Anhänger und Mitglieder oder einige starke Kritiker, die jedoch kaum ernst genommen werden. Und die meisten Medien schweben in einer anderen Sphäre. Es geht um medialen Einfluss und Meinungsbildung, weniger um Objektivität und Chancengleichheit in der Berichterstattung. Das kann in Beeinflussung der Wahlen und somit zu einer Gefährdung der DEMOKRATIE führen. Insgesamt hat es aber schon jetzt zu einem massiven Vertrauensverlust geführt. Das halte ich für äußerst bedenklich. 

Ich sehe mein Politikangebot zunehmend als - ich bitte meine Anhänger um Verzeihung für die folgende Formulierung - "alternativlos". In vielen Gesprächen mit Bürgerinnen und Bürgern wurde mir bereits mehrfach eine Übereinstimmung und Nähe zum Philosophen Richard David Precht bescheinigt. Das stimmt.
Je mehr ich von Precht lese, umso mehr finde ich auch meine ureigensten philosophischen Ansätze dort wieder, ganz unabhängig von seinen Veröffentlichungen.
Auch die Übereinstimmung mit öffentlich-rechtlich publiziertem Wissenschaftsjournalismus ist kein Zufall. Realitätsnähe und faktenbasierte Wissenschaftsorientierung1) finden sich bei mir als Wissenschaftler und Ingenieur ebenso wie beim Naturphilosophen und Astrophysiker Harald Lesch ("Leschs Kosmos" u.a.) sowie bei Sendungen mit dem Journalisten Dirk Steffens ("Terra-X" u.a.). 
Vorhin (Sonntag, 29.08.2021, vormittags) habe ich in "Radio 21" eine Stellungnahme von Bischof Michael Wüstenberg gehört. Auch er verwies darauf, dass nicht alles auf diesem Planeten uns gehöre und wir nicht mit Ländern insbesondere in Afrika und auf anderen Kontinenten beliebig umgehen können. "Wir verursachten durch unsere Art zu leben viele Probleme in der Welt, die zu Armut und Flucht führten." Diese ethische Sichtweise teile ich.

Zum Thema Wald teile ich viele Ansichten mit dem Förster Peter Wohlleben. Ich bin gerne im Wald, aber ich bekomme regelmäßig einen Schock beim Anblick des Zustandes des Oberharzes: "Bergweise kahle Bäume" sind für niemand ein schöner Anblick (Bild hier).
Wohlleben fordert, "den Wald sich selbst zu überlassen. Der Versuch einer von Menschen gemachten Wiederaufforstung sei in den allermeisten Fällen überflüssig. Die Natur kann es in der Regel selbst besser und schafft dies auch."
Ich fordere auch eine "Verwaldung der Forsten"2), um dadurch eine Vergrößerung des Potentials zur C02-Bindung und zugleich einen stärkeren Hochwasserschutz zu erreichen.

Ich sehe meine Thesen und politischen Ziele in weiten Kreisen der Bevölkerung, bei zahlreichen Vertretern von Wissenschaft, Ethik und Kirchen des Landes überall in zunehmender Weise bestätigt.
Meine Wahl als parteiloser Einzelkandidat kann und
wird das richtige Zeichen zur richtigen Zeit sein.

Es geht nicht um mich,3)
es geht um die Inhalte und die Ziele,
es geht darum, ein wichtiges Signal zu setzen,
es geht darum, jetzt die richtige Weichenstellung zu schaffen,
bevor es in 4 Jahren zu spät sein kann

Wenn es knapp wird, kann eine Stimme entscheidend sein ...


Erläuterungen und Kommentare
:
1) Den Begriff "Die Wahrheit" in Zusammenhang mit Politik lehne ich grundsätzlich ab. Als "Wahrheiten" bezeichnete Sachverhalte haben wie auch sonst alles mehrere Perspektiven und erscheinen im Raum somit aus verschiedene Sichtweisen unterschiedlich.
2) Wald: ist ein natürlich gewachsener Baumbestand mit großer Artenvielfalt und Widerstandskraft gegen Hitze- Regen- und Sturmereignisse:
Forst: ist eine menschenangelegte Baum-Monokultur, deren Anfälligkeit gegen Waldbrände, Schädlingsbefall und deren geringe Klimawandelresistenz für sie kennzeichnend sind.
3) "es geht nicht um mich" oder meine Person, ich sehe jedoch keinen anderen Kandidaten, der die Problematik in gleicher Weise ernst zu nehmen scheint UND die richtigen Antworten zusammen mit dem geeigneten Lösungskonzept hat.
Dazu kommt mein Vorteil, die Thesen nicht abgleichen und relativieren zu müssen. Sonst würde "aus einem Bergkristall schnell ein rundgewaschener Kiesel" 4) und somit würde "das Eigentliche" verloren gehen.
Im genannten Sinne käme, inhaltlich gemeint, ein "Bergkristall" nach Berlin.
4) Das Mitwirken in der Politik, sprich in Parteien, verändere einen profilierten Menschen bildhaft ähnlich wie durch Reibung "aus einem Bergkristall schnell ein rundgewaschener Kiesel würde": annähernde Zitierung von Precht in ZDF-"Volle Kanne", Sendung vom 30.04.2021.

This article was updated on September 7, 2021