Klimaschutz und Frieden

Neben demokratischer Staatsform in den ökonomisch starken Ländern der EU, Nordamerikas und Südostasiens ist auch eine erfolgreiche Strategie zum Klimaschutz wichtig für den Frieden.

Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass der Januar 2024 der wärmste Januar seit Beginn der Wetteraufzeichnung ist und der Monat damit die in 2023 begonnene Tendenz fortsetzt, die eine jahresbezogene Erderwärmung über 1,5° C aufzeigt.
Der Jahreszeitraum von Februar 2023 bis Januar 2024 überschreitet mit + 1,52° C Erhöhung  das seitens aller Staaten auf der Weltklimakonferenz festgehaltene 1,5° C-Ziel.
Bezug ist die durchschnittliche Temperatur der Erde bei Beginn der Industrialisierung [1]

Voraussehbare Konsequenz als Folgen der dramatischen Klimaveränderung [2] zeigen anhand der auch gegenüber dem Allzeithoch der Meerestemperatur der globalen Meerestemperatur nochmals einen dramatischen Anstieg um 0,3 °C (21,1 °C am 16.02.2024 gegenüber 20,8 °C am 16.02.2023).
Die wird weitere Wetterextreme mit Sturm-, Hochwasser-, Dürre- und Hitzeschäden zur Folge haben. Daraus resultieren immer höhere Katastrophenkosten, letztlich auch stetig steigende Versicherungskosten, die irgendwann ein nicht mehr volkswirtschaftlich tragbares Niveau erreichen werden.

Ein Vergleich mit der Temperaturkurve von 2023 zeigt im Januar 2024 einen weiteren deutlichen Temperatursprung gegenüber dem Vorjahresverlauf. Schon der Verlauf in 2023 stellt einen Sprung gegenüber sämtlichen Kurven der vorherigen Jahre dar [3].

Niemand weiß, welche Konsequenzen dies haben wird. Forscher warnen ganz aktuell vor dem möglichen Kipppunkt der Atlantikströmung mit dramatischen Folgen für das Weltklima, insbesondere aber für das Europas [4] [5]. Ich möchte dies nicht im einzelnen ausmalen, jeder weiß, dass es existenziell werden kann.

Ansonsten könnten die Folgen auch für die globale Ökonomie und den Weltfrieden erheblich sein. Und angesichts dieser Perspektive erscheint eine Debatte um die Schuldenbremse als aus der Zeit gefallen und in jedem Fall NICHT im Sinne ihrer Erfinder, also für die Chancenwahrung zukünftiger Generationen zu sein! 

Auf der Münchener Sicherheitskonferenz steht neben den Kriegen in der Ukraine und in Nahost auch der Tod des Kreml-Kritikers Nawalny im Mittelpunkt. Der Zeitpunkt scheint nicht zufällig, da auch dessen Ehefrau zeitgleich auf der Sicherheitskonferenz anwesend war und gesprochen hat [6].
Russlands Machtinteressen kennen anscheinend keine Grenzen gegenüber Kritikern.

Bekannt sein dürfte ja auch das Interesse an neuer Förderung von Rohstoffen aus den Tiefen des Meeresbodens des Polarmeeres [7]. Auch Russland hat großes Interesse daran [8].
Wenn es nun aber trotz globaler Erwärmung durch den Abriss des Golfstromes als Teil des globalen Meeresströmungskreislaufs zu einer Temperaturabsenkung auf der Nordhalbkugel käme, würde der Zugang erschwert oder gar nicht möglich. Damit wäre die Grundlage für weitere Konflikte gegeben.

Dass die Förderung von Erdöl und Erdgas aus der Arktis mit nicht geringen Risiken bezüglich Ökologie und Biodiversität verbunden ist, sei nur am Rande erwähnt [9].
Durch die Erhöhung des Meeresspiegels versinken ganze Staatsgebiete schon jetzt, wie z.B. einige Inseln Mikronesiens im Pazifik, so der Pazifikstaat Tuvalu [10][11]. Australien bietet den 11.000 vom durch Klimakatastrophen bedingten Meeresspiegelanstieg betroffenen Einwohnern Klima-Asyl und einen neuen Lebensraum [12].
Doch die in naher Zukunft durch den Meeresspiegelanstieg drohende Fluchtbewegung bislang unbekannten Ausmaßes steht erst am Beginn. Rund 680 Millionen Menschen leben laut dem Deutschen Klima-Konsortium in der Nähe von Küsten. [12]. Letztlich stellt auch dies indirekt eine weitere Bedrohung des Friedens dar.

Die Folgen der begonnenen Klimakatastrophe werden sicher neben der Verschlechterung von Lebensbedingungen und auch das Aufbrechen neuer und verborgener Konflikte sein. Dies betrifft sowohl den inneren Frieden als auch weltweit den Frieden insgesamt. 

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass wir nicht mehr in der gewohnten Normalität leben und wir um schlimmeres zu verhindern, außergewöhnliche Wege gehen müssen.
Wer dies nicht begreift, muss anderen Platz machen, die begriffen haben und bereit sind, neue Wege zu gehen, die anders sind als die bisherige Erfahrung lehrt:
 - Weg vom Wachstum hin zur Nachhaltigkeit
 - Frieden samt einer beständigen Friedensordnung schaffen durch Gerechtigkeit

Es muss jetzt endlich und unverzüglich gehandelt werden!!!  

Quellen / Verweise:
[1]    Copernicus: In 2024, the world experienced the warmest January on record; 08.02.2024 
[2]    University of Maine (USA), Climate Change Institute: Climate Reanalyzer ; tägliche
        Aktualisierung
[3]    NZZ (Neue Züricher Zeitung): Kollabiert der verlängerte Golfstrom, stürzen in Nordeuropa
        die Temperaturen ab: Eine neue Simulation dieses filmreifen Szenarios [...]; 09.02.2024
[4]    scilogs.spectrum.de:  Neue Studie legt nahe, dass die atlantische Umwälzzirkulation
        AMOC „auf Kippkurs ist“; 10.02.2024
[5]    Der Standard: Neu entdeckte Signale deuten auf Kippen des Golfstroms hin; 12.02.2024
[6]    Süddeutsche Zeitung: Mit Mut und Verzweiflung; 16. Februar 2024, 17:10 Uhr
[7]    Bundeszentrale für politische Bildung: Energetische Rohstoffe in den Polargebieten
        17.10.2012
[8]    Badische Zeitung: Darum streiten sich die Länder um Rohstoffe der Arktis; 03.01.2022
[9]    Das Erste: Risiko: Öl und Gas aus der Arktis (Kommentar zur Sendung) ; 01.02.2020
[10]   Tagesschau/www.tagesschau.de: Klimawandel - Australien will Pazifik-Insulaner
         aufnehmen; Stand: 10.11.2023 07:22 Uhr
[11]   Spiegel : Australien bietet allen Einwohnern von Tuvalu Aufnahme als Klimaflüchtlinge
         11.11.2023, 16.44 Uhr
[12]   ARD-Alpha: Klimawandel lässt Pegel steigen; Stand: 21.06.2023

 

This article was updated on März 25, 2024