Halbzeitbilanz [2] - Bildungspolitik
Seitens der Ampel, also SPD, GRÜNEN und FDP ist im Koalitionsvertrag [1]
festgelegt worden, im Sinne zu erreichender Chancengleichheit besonders einkommensschwächere Familien und Kinder zu unterstützen. Durch aktuelle Ereignisse, insbesondere den Kriegsausbruch in der Ukraine durch den russischen Angriff am 24.2.2022, haben sich die derzeit aktuellen Schwerpunkte der Politik verschoben.
Erst jetzt ist bei der Vorlage des "Wachstumschancengesetzes" [2]
zu einem Veto im Kabinett gekommen, nachdem zuvor die Mittel für die "Kindergrundsicherung" [3]
von geplant 12 Mrd. € auf 2,4 Mrd. €, also effektiv um etwa 80 % gekürzt worden sind.
Vom daraus resultierendem Koalitionsstreit abgesehen, zeigt dies doch die finanzpolitische Ausrichtung der "Ampel-Koalition" auf.
Bildungsexperten aus Forschung und Praxis warnen vor den Folgen der Vernachlässigung der heutigen Jugend-Generation. Aus Wirtschaftsverbänden und Bundespolitik wird aktuell vor dem Fachkräftemangel gewarnt, aber strukturell nichts für bessere Bildungschancen getan. Allein die Begründung aus dem Finanzministerium, die Haushaltsdisziplin einhalten zu wollen, erscheint anachronistisch.
Warum ist denn die Schuldenbegrenzung eingeführt und im Grundgesetz verankert worden; doch wohl für eine Generationsgerechtigkeit hinsichtlich des Schutzes vor Überschuldung künftiger Generationen. Wenn nun für ebendiese zukünftige Generation keine Gelder bereitgestellt werden sollen, fragt sich, wem diese Art zu sparen nützen soll.
Angesicht sich immer mehr erschwerenden Zukunftsperspektiven für heute junge Menschen und zukünftige Generationen, muss wesentlich mehr in die Bildung investiert werden.
Zugleich muss die Bildung sich mehr an der Realität orientieren. Die durch Digitalisierung und zunehmende Informationsvielfalt bedingte Schwierigkeit, Informationen richtig einzuordnen und zu bewerten, muss in den Mittelpunkt der Bildung rücken. Die konkrete Anwendung ist auch wichtig, diesbezüglich aber nachrangig. Denn der schnelle Fortschritt innerhalb heutiger Programmanwendungen in Netz und im Digitalen Raum lässt vieles morgen schon überholt sein. Dies dürfte allgemein bekannt sein.
Weiterbildung müsste auch für bereits Erwachsene, wenn nicht verpflichtend, dann doch seitens der Gesellschaft wesentlich stärker gefördert werden. Eine gute Bildung und stetige Weiterbildung stellen das Fundament einer aufgeklärten, reifen Gesellschaft innerhalb einer lebendigen Demokratie dar.
Nachtrag:
Eine von mir geforderte Besserstellung von Lehrkräften
Dass auch in Gebäude von Schulen und Bildungseinrichtungen mehr investiert werden muss, ist durch inzwischen veröffentlichte offensichtlich.
Quellen:
[1] Der Koalitionsvertrag der Ampel "Mehr Fortschritt wagen"
[2] Bundesfinanzministerium: Wachstumschancengesetz
[3] Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Kindergrundsicherung
[4] Nachtrag