Die wesentlichen Fragen der Zeit und Aufgaben der Politik (2)

Langsam kommt etwas mehr Schärfe in den Wahlkampf, jedoch eher Gründen der Angst vor Macht- und Einflussverlust. Eine inhaltliche Debatte um die wesentlichen Themen findet immer noch nicht statt. Klimaschutz wird eher alibimäßig von fast allen Parteien vertreten,
die Themen "Infragestellung des Wachstums-Dogmas1)", eine vertiefende Thematisierung von Vertrauensverlust gegenüber Parteien und der von globalem Bevölkerungswachstum wird vermieden.
Gemeint ist mit dem Wachstums-Dogma die Priorisierung von expansivem Wachstum unter  Inkaufnahme aller Risiken durch Umweltzerstörung, Raumverbrauch und  Annäherung an die "globalen Kipppunkte2)" oder gar die Überschreitung der "planetaren Grenzen".

Ist für Parteien, das Risiko der Vermeidung einer Diskussion dieser, aus meiner Sicht eminent wichtigen, Themen nicht größer als eine klare Positionierung?

Meiner Wahrnehmung nach haben viele Menschen genug von immer wieder vorgebrachten althergebrachten Parolen. Dies entnehme ich aus etlichen Gesprächen auf der Straße Tag und Nacht, denn so lange bin ich fast täglich unterwegs.

Meine Philosophie der "Dimensionalisierung von Ethik und Sichtweisen" würde mehr als dringend gebraucht, um ernsthaft genug die wesentlichen Fragen lösen zu helfen. 
Die eigene Freiheit setzt vorherige Pflichterfüllung voraus. 

Sich zur Wahl stellende Gruppen ohne fest definierte Ziele und Programme mit der einzigen Argumentation, die eigenen  Freiheitseinschränkungen wiederherstellen zu wollen, halte ich für unsolidarisch.
Verantwortung tragen nicht nur Regierung und gesellschaftliche Gruppierungen, sondern jeder einzelne

Ich greife  das Thema Bevölkerungswachstum wieder auf. Es geht mir nicht darum, die Obergrenze einer Weltbevölkerung herauszufinden, sondern rechtzeitig gegenzusteuern, bevor diese Obergrenze erreicht wird.
Der Club of Rome hat bereits 1972 in seiner Veröffentlichung über „Die Grenzen des Wachstums“ darauf hingewiesen und auch Helmut Schmidt hat 2016 nochmal darauf hingewiesen. Eine Lösung hatte er auch nicht, die haben auch nicht die heutigen Parteien, ebenso wenig irgend ein Land der Erde.
Erschwerend ist der Umstand fehlender direkten Kausalitäten, die eindeutige Ursachen nicht erkennen lassen. Wenn jedoch Wohlstand und Bildung als sehr wahrscheinliches Gegenmittel identifizierbar sind, sollte aus meiner Sicht gehandelt und dort angesetzt werden. 

Es gibt Parallelen zur derzeitigen Pandemie, auch hier muss entschiedenes Handeln vor endgültiger wissenschaftlich nachgewiesener Erkenntnis liegen. Und es gibt auch immer mehrere Sichtweisen von einzelnen Sachverhalten. 
Bei einem entschiedenen Vorgehen werden die Klimaziele schneller erreicht, gleichzeitig gibt es eine Abschwächung des expansivem Wachstums und trotzdem eine ausreichende Wertschöpfung. Interessant deswegen, weil mit der von mir vorgeschlagenen Politik des Trialismus3)von nachhaltiger Ökonomie, entschiedener Klima- und Umwelt-Politik und der gebotenen Sozialreformen, das genannte Ziel besser erreichbar erscheint.
Deswegen möchte ich es auch gerne in den Rahmen einer öffentlichen Diskussion und einer darauf basierenden politischen Diskussion stellen.

Eine erweiterte Entwicklungshilfe, nenne ich es "Aufbau nachhaltiger regionaler Wirtschafts- und Gesellschaftsstrukturen" ohne Aufbau ökonomischer Abhängigkeit ist ein Baustein dieser Politikausrichtung. Eine gleichzeitige Transformation der Landwirtschaft zur Nachhaltigkeit verhindert den Aufbau von Agrarüberschüssen, welche durch die jetzige Ausrichtung des EU-Außenhandels zur Verschlechterung örtlicher Landwirtschaften führt.

Der Aufbau von bescheidenem Wohlstand mit dem ersten Teilziel, Hunger und Armut abzubauen, ist hierbei Ziel meines Politikentwurfs. Gleichzeitig Hilfen im Aufbau von Bildungsstrukturen und Unterstützung in Ausrichtung auf Nachhaltigkeit ergänzen diesen Anfang. 
So wird in jedem Fall schon einmal das globale soziale Ungleichgewicht abgebaut und zudem mit großer Wahrscheinlichkeit auch das globale Bevölkerungswachstum zumindest gemindert.
Es ist eine Chance. Es ist die Chance, unvorstellbar schlimmeres zu verhindern.

Die Bundestagswahl muss zu einem Wendepunkt werden! 

[wird fortgesetzt...]

Erläuterungen:
1) Wachstum:= unterschieden zwischen "äußerem, expansivem Wachstum" und
     "qualitativem Wachstum" oder auch "permanenter Transformation"
2) "globale Kipppunkte":= siehe hier: Kippunkte in Wikipedia
3) Trialismus:=  bezeichnet drei unterschiedliche und nur scheinbar voneinander
     unabhängige Segmente, im betrachteten Fall drei zusammenhängende Säulen einer
     nachhaltigen ökonomischen, sozialen und ökologisch-klimaverträglichen Politik

This article was updated on September 15, 2021